Wenn Sie eine Bürgschaft anfragen, fordert der angefragte Versicherer oder auch die Bank zunächst Ihre Bonitätsbewertung an. Auch wenn bei einer Bürgschaft nicht wie bei einem Kredit Geld gezahlt wird, besteht für den Bürgen die Verpflichtung, unter bestimmten Bedingungen einen festgesetzten Betrag zu zahlen. Auf dieser Grundlage wird entschieden, ob Sie ein Angebot für die gewünschte Bürgschaft erhalten und zu welchen Konditionen. Hier erfahren Sie, was die Bonität über Ihr Unternehmen aussagt und wie Sie sie verbessern können.
Was ist mit Bonität gemeint?
Mit Bonität wird die finanzielle Lage eines Unternehmens beschrieben, also wie die Kreditwürdigkeit oder Zahlungsfähigkeit des Unternehmens ist. Eine gutes Bonitätsrating bedeutet, dass das Unternehmen wahrscheinlich seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Hat ein Unternehmen ein schlechtes Bonitätsrating, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Unternehmen in Zahlungsverzug gerät oder es zu einem Zahlungsausfall kommt. Für das Kreditinstitut oder den Versicherer bedeutet ein schwaches Bonitätsrating, dass ein höheres Risiko besteht, auf dem Schaden sitzenzubleiben.
Wie wird ein Bonitätsrating berechnet und von wem?
Bei Wirtschaftsauskunfteien, wie beispielsweise der Creditreform oder der Firmen-SCHUFA, sind verschiedene Unternehmensdaten und Informationen zum Zahlungsverhalten hinterlegt. Dazu gehören das Alter des Unternehmens, der Jahresumsatz oder das Branchenrisiko. Außerdem werden Negativ-Einträge wie Privatinsolvenzen des Geschäftsführers oder Zahlungsausfälle gespeichert.
Die Bonität eines Unternehmens wird in einem Rating abgebildet, das auf einer Skala anzeigt, wie hoch die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ist. Dieses wird mit einem Zahlenwert angegeben, der aus verschiedenen gewichteten Faktoren gebildet wird. Der Bonitätsindex der Creditreform dient für die meisten Versicherer, die Bürgschaftsversicherungen anbieten, als Entscheidungsgrundlage. Bei der Creditreform wird das Bonitätsrating auf einer Skala von 100 bis 600 angegeben. Ein Wert von 100 bis 149 entspricht einer ausgezeichneten Bonität, eine Bonität von 600 ist ungenügend.
100-149 | Ausgezeichnete Bonität |
150-199 | Sehr gute Bonität |
200-249 | Gute Bonität |
250-299 | Mittlere Bonität |
300-349 | Schwache Bonität |
350-499 | Sehr schwache Bonität |
500 | Mangelhafte Bonität |
600 | Ungenügende Bonität |
Warum wird meine Bonität geprüft, bevor ich ein Angebot für eine Bürgschaft erhalte?
Bevor ein Versicherer oder eine Bank Ihnen ein Angebot für eine Bürgschaft, egal welcher Art, unterbreitet, wird immer die Zahlungsfähigkeit Ihres Unternehmens geprüft.
Bei einer Bürgschaft verbürgt sich eine dritte Partei gegenüber Ihrem Auftraggeber (Gläubiger), damit dieser die Sicherheit hat, dass Sie die vertraglich festgelegten Verpflichtungen einhalten oder bei Nichteinhaltung der Bürge einspringt. Damit der Bürge das Risiko, dass er damit übernimmt, einschätzen kann, prüft er Ihre Bonität, indem er sich das Bonitätsranking Ihres Unternehmens einholt. Anhand dieser Information entscheidet die Bank oder der Versicherer, ob er ein Angebot für eine Bürgschaft unterbreitet und zu welchen Konditionen. Der Bürge kann damit sein eigenes Risiko, auf den Kosten sitzenzubleiben, möglichst gering halten oder sich entsprechende Sicherheiten bei dem Schuldner einholen.
Je besser Ihre Bonitätsbewertung ausfällt, desto weniger Kosten kommen für eine Bürgschaft auf Sie zu. Außerdem haben Sie dann die Wahl zwischen Angeboten von verschiedenen Versicherern. Bei einem schlechten Bonitätsranking erhöhen sich oft die Beitragskosten für eine Bürgschaft. Oft wird auch die Hinterlegung von Sicherheiten gefordert. Um die Bürgschaft zu erhalten, müssen Sie dann Kapital binden. Bei schlechteren Bonitätsbewertungen unterbreiten einige Versicherer kein Angebot, im schlechtesten Fall erhalten Sie kein einziges.
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Wie kann ich mein Bonitätsranking verbessern?
Die Bonitätsbewertung Ihres Unternehmens können Sie per Selbstauskunft abfragen. Es ist empfehlenswert, Ihr Rating von Zeit zu Zeit zu überprüfen, da Ihr Bonitätsindex bei neuen Informationen zum Beispiel zu Ihrem Zahlungsverhalten angepasst wird. Wenn Sie zum Beispiel einen Bonitätsindex von 220 haben (gute Bonität), bedeutet das nicht, dass dieser auch nach einem Jahr noch so gut ist.
Wenn Ihr Bonitätsranking zum Beispiel in einen bestimmten Bereich abrutscht, sperren Kautionsversicherer Ihren Bürgschaftsrahmen oder kündigen direkt Ihre Kautionsversicherung. Um solchen Entwicklungen vorzubeugen, sollten Sie Ihre Bonitätsbewertung im Blick behalten. Andersrum gilt: Wenn Sie Ihr Ranking verbessern, können Sie Ihre Konditionen bei Ihrer Versicherung verbessern und zum Beispiel hinterlegte Sicherheiten auslösen.
Um Ihre Bonitätsbewertung zu verbessern, können Sie aktuelle Geschäftszahlen oder zusätzliche Informationen einreichen, damit Ihr Bonitätsindex angepasst wird.
Eine wichtige Stellschraube zur Verbesserung Ihrer Bonitätsbewertung sind die offenen Forderungen. Ein gutes Forderungsmanagement ist wichtig, um offene Forderungen zu reduzieren und so Ihr Bonitätsranking zu verbessern. Um offene Forderungen zu reduzieren, können Sie entweder die Zahlungsziele verkürzen oder einen Vertrag für Factoring abschließen. Beim Factoring verkaufen Sie Ihre offenen Forderungen an ein Factoring-Unternehmen, das Ihnen den Betrag schnell auszahlt. Dadurch können Sie Ihre Zahlungsziele einbehalten und erhalten auch noch schnell Ihr Geld.
Neben einem guten Forderungsmanagement ist eine ordentlich geführte Buchhaltung eine gute Möglichkeit, um die Bonitätsbewertung Ihres Unternehmens positiv zu beeinflussen. Rechnungen sollten schnell beglichen werden. Außerdem ist es wichtig, keine Konten zu überziehen oder in Zahlungsverzug zu geraten. Das führt zu unnötigen Negativeinträgen bei der Creditreform, die das Bonitätsranking verschlechtern können. Das ist besonders ärgerlich, wenn Sie die Rechnungen bezahlen könnten, es aber einfach vergessen haben.
Eine gute Bonität hat neben guten Konditionen für einen Bürgschaftsvertrag viele weitere Vorteile. Sie treten als finanziell stabiles und sicheres Unternehmen auf und stärken das Vertrauen von Geschäftspartnern in Ihr Unternehmen.
Cashflow verbessern – so geht’s!
Sie haben verschiedene Optionen, um die Bonitätsbewertung Ihres Unternehmens zu verbessern und dadurch gute Konditionen für Bürgschaften oder andere Finanzierungsmethoden zu erlangen.
Wir beraten Sie gerne und prüfen mit Ihnen gemeinsam, welche Optionen für Ihr Unternehmen umgesetzt werden können.
Verbesserung der Bonität / Rating
Wir besprechen Ihr aktuelles Rating mit Ihnen und ob und welche Möglichkeiten Sie haben, es zu verbessern.
Lösungen zur Verbesserung des Forderungsmanagements
Wir analysieren Ihr aktuelles Forderungsmanagement und beraten Sie, wie eine Warenkreditversicherung und/oder Factoring Ihrem Unternehmen mehr Liquidität verschaffen kann.
Zusätzlich prüfen wir im persönlichen Gespräch anhand Ihrer Kennzahlen auch alternative Finanzierungsformen, die Ihre Liquidität per sofort erhöhen können.
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