Was kostet eine Mietkautionsversicherung?

Vermieter verlangen bei Mietbeginn von ihren Mietern im Allgemeinen eine Kaution, die ihnen als Sicherheit für mögliche Schäden oder ausstehende Mietzahlungen dient. Gesetzlich ist geregelt, dass die Mietkaution für private Mietwohnungen maximal drei Kaltmieten betragen darf – die genaue Höhe wird im Mietvertrag festgesetzt. Im privaten Bereich sind die Barkaution oder das Mietsparbuch üblich, hier wird das Geld vom Mieter entweder in bar ausgehändigt, überwiesen oder auf ein separates Konto eingezahlt. Bei gewerblich genutzten Objekten ist die Mietkautionsversicherung oder alternativ die Bankbürgschaft gängiger. Mit welchen Kosten müssen Unternehmen als Mieter rechnen, wenn sie für ein Gewerbeobjekt, wie eine Halle oder ein Bürogebäude, eine Mietkautionsversicherung abschließen? Und warum ist die Mietkautionsversicherung einer Barkaution vorzuziehen? 

Was darf eine Mietkautionsversicherung kosten?  

Eine Mietkaution wird nicht nur bei der Gründung, sondern auch bei der Vergrößerung eines Unternehmens zum relevanten Kostenpunkt, wenn zusätzliche Büros, Hallen, Laden- und sonstige Flächen angemietet werden müssen, weil man expandiert. Was für das Unternehmen eine freudige Entwicklung ist, bedeutet gleichzeitig mehr Investitionen. Denn für größere Mietobjekte fallen auch höhere Summen für Versicherungen und die Mietkaution an, mit denen das Unternehmen nicht „arbeiten“ kann. Zudem ist im Gegensatz zu privaten Mietobjekten die Höhe gewerblicher Mietkautionen durch den Gesetzgeber nicht gedeckelt. Was nichts Anderes bedeutet, als dass Vermieter hier freie Hand haben. 

Aufgrund der freien Wählbarkeit der Mietkautionshöhe und folgender Faktoren, können gewerbliche Mietkautionen und -versicherungen höher ausfallen:  

  • Erhöhte Schadensgefahr: Gewerblich genutzte Immobilien weisen häufiger Verschleißerscheinungen auf, Schäden passieren schneller, Reparaturen sind teurer – und wahrscheinlicher. 
  • Höheres Zahlungsausfallrisiko durch Insolvenz: Bei Insolvenz des Mieters drohen dem Vermieter Mietausfälle. 
  • Inventar und Mobiliar: Je nach Vertrag können gewerbliche Mietkautionen auch das Inventar mit abdecken, was die Prämienhöhe beeinflusst. 

Als Faustregel müssen Unternehmen mit drei bis sechs Monatskaltmieten als Kaution rechnen. Mit einer lupenreinen Bonität und als etabliertes Unternehmen kann die Kautionshöhe auch geringer ausfallen. 

Unternehmen müssen mit einem jährlichen Betrag von durchschnittlich vier bis sieben Prozent der Kautionssumme rechnen. Anstelle der Mietkaution in Höhe von drei bis sechs Kaltmieten fallen also durchschnittlich nur zwischen fünf und sieben Prozent davon an, was vom Mieter als jährliche Prämie zur gewerblichen Mietkautionsversicherung gezahlt werden muss. 

Unser Tipp:
Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich gewerbliche Mietkautionsversicherungen von der Steuer als „sonstige Betriebsausgaben“ absetzen.  

Wie sinnvoll ist eine Mietkautionsversicherung? Liquidität und weitere Vorteile 

Um weiterhin „flüssig“ zu bleiben, entscheiden sich viele Unternehmen in Miete für eine Mietkautionsversicherung. Immer häufiger sind Mietkautionsversicherungen sogar Voraussetzung für das Zustandekommen des Mietvertrags. Gerade bei Start-ups ist es wichtig, möglichst viel Kapital zur freien Verfügung zu haben. Eine Kautionsversicherung verhindert, dass die veranschlagten Nettokaltmieten als weitgehend „totes Kapital“ auf einem Mietkautionskonto landen. Bei einem Gewerbe wird bei einer Bürgschaft für Mietkautionen das Geld nicht hinterlegt oder verzinst. Ganz im Gegensatz zur privaten Vermietung, bei der der Vermieter den überlassenen Betrag der Kaution bei einem Kreditinstitut zu einem für Spareinlagen üblichen Zinssatz anlegen muss. 

Kurzgefasst bleibt mit einer Mietkautionsversicherung das Geld für die erforderliche Mietkaution im Unternehmen. Eine Mietkautionsversicherung funktioniert so, dass die fällige gewerbliche Mietkaution nicht an den Vermieter gezahlt wird, sondern durch eine Bürgschaft bei einer Kautionsversicherung (alternativ auch als Bankbürgschaft) übernommen wird. Diese bürgt gegenüber dem Vermieter und übernimmt die Kosten bei Schadensfällen oder Mietrückständen für den Mieter (Unternehmen). 

Dabei bietet die Mietkautionsversicherung gegenüber einer Bankbürgschaft entscheidende Vorteile

  • Liquidität: entlastet den Kreditrahmen bei der Bank und bietet somit mehr Handlungsspielraum für Investitionen 
  • Kostenersparnis: in der Regel günstiger als Bürgschaften bei der Bank 
  • Einfache Abwicklung und Verwaltung online (Anpassungen sind unterjährig möglich), weniger Bürokratie und kürzere Wartezeiten als bei Bankbürgschaften 
  • meist keine Sicherheitshinterlegung nötig 
  • Auch für Neugründer möglich
  • Kein Schufa-Eintrag bei Inanspruchnahme  

Der bereits angesprochene Nachteil der entgangenen Zinseinnahmen ist im derzeitigen Zinsumfeld vernachlässigbar. Zu überlegen ist aus finanzieller Sicht, ob die Mietkautionsversicherung durch die Barkaution irgendwann abgelöst werden kann. Wenn sich also abzeichnet, dass das Objekt längere Zeit gemietet wird. Rein rechnerisch ergibt sich, dass bei jährlichen Kosten in Höhe von durchschnittlich 5 Prozent der Kautionssumme nach 20 Jahren die Höhe der Barkaution erreicht wäre, die Unternehmen dann allerdings nicht wieder zurückfordern können. 

Wissenswert ist, dass die Mietkautionsversicherung bei einem Umzug vom Mieter zu kündigen ist, da sie nicht auf ein neues Mietobjekt übertragen werden kann.  

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Wie läuft eine Mietkautionsversicherung ab? Von der Anfrage bis zum Abruf 

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Ablauf einer Mietkautionsversicherung

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Über Ulf Papke
2009 gründete Ulf Papke das Vergleichsportal Bürgschaft24. Als Innovator der Branche geht Ulf Papke neue Wege, um Unternehmen zu besseren Lösungen und Unternehmern bei wichtigen Entscheidungen zu helfen. Heute ist er mit der Papke Consulting Gruppe als externer Risk Manager ganzheitlich für seine Mandanten da.

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