Wenn Sie von Ihrem Auftraggeber die Auszahlung der vollständigen Rechnungssummen von Abschlagszahlungen eines Auftrags einfordern, wird er im Gegenzug meist eine Vertragserfüllungsbürgschaft verlangen. Für Sie stellt sich dann die Frage, wer der passende Anbieter einer solchen Bürgschaft ist und wie viel diese kostet. Hier erfahren Sie, woraus sich die Kosten für eine Vertragserfüllungsbürgschaft zusammensetzen und wie Sie die Bürgschaft abschließen, um die Urkunde Ihrem Auftraggeber übergeben zu können.
Was ist eine Vertragserfüllungsbürgschaft?
Einem Auftraggeber ist es per Gesetz erlaubt, 10% der Auftragssumme so lange einzubehalten, bis die Gewährleistungsfrist verstrichen ist. In dieser Zeit muss der Auftrag vertragsgerecht ausgeführt und im Nachhinein auftretende Mängel ordnungsgemäß behoben werden. Durch diesen “Sicherheitseinbehalt” von 10% (in der Gewährleistungsphase nur noch 5%) sichert sich der Auftraggeber für den Fall ab, dass Sie Ihren Vertragspflichten nicht nachkommen (können). Damit Ihnen bei jeder Abschlagsrechnung und der Abschlussrechnung die vollständige Summe ausgezahlt wird, können Sie bei Ihrem Auftraggeber eine andere Sicherheit in Form einer Vertragserfüllungsbürgschaft hinterlegen. Diese Bürgschaft gilt sowohl für die Ausführungsphase als auch für die Gewährleistungsphase. So warten Sie nicht jahrelang auf die fehlende Liquidität.
Hinweis:
Die Vertragserfüllungsbürgschaft kann nach der Schlussrechnung zurückgegeben und gegen eine reine
Gewährleistungsbürgschaft für die Dauer der Gewährleistungsfrist getauscht werden.
Was kostet eine Vertragserfüllungsbürgschaft?
Die Vertragserfüllungsbürgschaft wird in einer Höhe von bis zu 10% der Auftragssumme ausgestellt. Individuelle Vereinbarungen unter 10% sind nicht unüblich. Der Preis für eine Vertragserfüllungsbürgschaft hängt von folgenden Punkten ab:
- Bürgschaftshöhe: Die Kosten für eine Bürgschaft steigen mit der Höhe der auszustellenden Bürgschaft an, da oft ein Prozentsatz der Bürgschaftssumme als Beitrag festgesetzt wird. Je höher die Auftragssumme, desto höher ist auch die Bürgschaftssumme und die damit verbundenen Kosten.
- Sicherheiten: Wenn Sie Sicherheiten in Form von Bargeld bei dem Versicherer hinterlegen, reduziert sich der Beitragssatz. Nachteil: Sie müssen Kapital binden, bis die Bürgschaft nicht mehr benötigt wird.
→ Je nach Bonitätsbewertung erhalten Sie nur “besicherte” Angebote. Das heißt, dass Sie Bargeld oder eine Bankbürgschaft hinterlegen müssen, um eine Bürgschaft zu erhalten. Deshalb ist die Optimierung Ihrer Bonität wichtig.
- Anbieter: In der Regel wird der Beitrag durch einen Prozentsatz der zu versichernden Summe festgelegt. Je nach Tarif und Versicherer variiert der Prozentsatz und somit auch der Beitrag. Deshalb unterstützen wir Sie bei der Wahl des richtigen Versicherers.
→ Anbieter von Bürgschaftsversicherungen sind Versicherer und Banken. Eine Bankbürgschaft ist i. d. R. deutlich teurer als eine Versicherungsbürgschaft und belastet zusätzlich die Kreditlinie.
- Bonität: Insbesondere bei Individuallösungen, die für Ihr Unternehmen geschaffen werden, sind die Kosten auch von Ihrer Bonitätsbewertung abhängig. Die Bonitätsbewertung sagt aus, wie Ihre Zahlungsfähigkeit von einer Wirtschaftsauskunftei wie der Creditreform bewertet wird. Bei besserer Bonität sind die Kosten geringer.
Falls Ihr Bürgschaftsbedarf durch einen Standardrahmen abgedeckt werden kann, entscheidet Ihr Bonitätsranking darüber, ob Sie vom Versicherer als Kunde akzeptiert werden oder nicht, allerdings werden hier die Kosten nicht mit besserer Bonität geringer. - Bei nicht ausreichender Bonität können Sie keine Bürgschaftsversicherung abschließen und somit keine Bürgschaft stellen.
- Gebühren: Manche Versicherer berechnen zusätzlich zu dem Beitrag weitere Gebühren, zum Beispiel für die Ausstellung der Bürgschaft oder wenn der Bürgschaftsvertrag einen Sondertext enthalten muss. Mögliche anfallende Kosten werden in Ihrem Vertrag aufgelistet.
- Laufzeit: Je länger die Bürgschaft laufen soll, desto teurer ist die Absicherung oftmals.
Wie schließe ich eine Vertragserfüllungsbürgschaft ab?
Sie können eine Bürgschaft bei einer Bank (Bankbürgschaft) abschließen oder Sie wenden sich an einen Bürgschaftsvermittler und schließen eine Kautionsversicherung ab.
Zweitere bringt viele Vorteile für Ihr Unternehmen und Ihre finanzielle Situation:
- Kreditlimit wird nicht belastet: Eine Kautionsversicherung erfordert keine Verwendung des Kreditlimits des Unternehmens, im Gegensatz zu einer Bankbürgschaft.
- Geringere Kosten: Eine Kautionsversicherung ist in der Regel günstiger als eine Bankbürgschaft.
- Flexibilität: Eine Kautionsversicherung kann leichter an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden, im Gegensatz zu einer Bankbürgschaft, die oft standardisiert ist.
- Keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit: Eine Kautionsversicherung hat keine Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit des Unternehmens. Eine Bankbürgschaft hingegen kann die Kreditwürdigkeit eines Unternehmens verschlechtern.
- Schnellere Bearbeitung: Eine Kautionsversicherung wird in der Regel schneller bearbeitet als eine Bankbürgschaft.
Bürgschaft beim Experten abschließen
Unsere Bürgschaft24-Experten sind auf gewerbliche Kautionsversicherungen spezialisiert und beraten Kunden täglich zu ihrem Bürgschaftsbedarf. Damit Sie auf der Suche nach einem passenden Angebot Zeit und Aufwand sparen, stellen wir - nach einer ausführlichen Bedarfsermittlung für Ihr Unternehmen - die Anfrage bei passenden Versicherern. So erhalten Sie bei Bürgschaft24.de ein Angebot, dessen Konditionen zu Ihrem Unternehmen passt.
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Fazit
Mit einer Vertragserfüllungsbürgschaft können Sie den 10%-igen Sicherheitseinbehalt der Auftragssumme während der Ausführungsphase und den 5%-igen Einbehalt während der mehrjährigen Gewährleistungsphase auslösen. Durch die Bürgschaft erhält Ihr Auftraggeber eine Sicherheit und bezahlt Ihnen Ihre Abschlags- und Schlussrechnungen. Für den passenden Anbieter und Tarif und eine genaue Kostenübersicht kontaktieren Sie gerne unsere Bürgschaft24-Experten.
